Die letzten Jahre standen unter der Überschrift „Krise“ und augenscheinlich setzt sich die damit verbundene Unsicherheit bei einem Großteil der Menschen fort, da auch der Blick in die Zukunft nicht besonders rosig ist: Die Menschen haben Angst vor einer Energiekrise, vor einem Krieg, vor der Klimaveränderung, vor neuen Krankheiten, vor dem Überwachungsstaat, etc.

Jeder Mensch referenziert hier auf ein anderes Thema, weil auch die persönlichen Ängste mit der eigenen Sozialisation und den erlebten Traumata zusammenhängen.

Jeder Mensch, der vermehrt Angst hat, hat Sorgen, dass die Zukunft schwieriger wird und nicht mehr den Wünschen und Erwartungen entspricht. Das Bedürfnis nach mehr Kontrolle steigt damit laufend an. Es wollen die Umstände und Gegebenheiten so gestaltet werden, dass es keinen Grund mehr gibt, Angst zu haben. Ein Weg, Angst nicht aufkommen zu lassen, ist oft die Vermeidung von Situationen, die Angst erzeugen könnten. Nachdem es jedoch unmöglich ist, Virenkontakt oder Situationen, wie einen Krieg oder die Klimaveränderung, zu vermeiden, entsteht als Reaktion darauf sehr oft ein unangenehmes Gefühl von Ohnmacht, Hilfslosigkeit, Streben nach Perfektion und in schlimmeren Fällen Zwangsverhalten. Die einen meiden die Öffentlichkeit, um sich nicht anzustecken. Die anderen vermeiden Räume mit Radios, um keine Nachrichten mehr hören zu müssen. Wiederum andere reagieren mit dauerhaften Distress-Mustern wie permanentem Ärger oder auch körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, ständigem Druck auf der Brust oder Nackenverspannungen. Die Varianz dieser Themen im Coaching ist zurzeit wirklich beeindruckend groß.

Entsprechend unserer systemischen Sichtweise ist der erste Schritt zur Erleichterung immer zuerst die Akzeptanz dessen, was ist. Durch diese Anerkennung entwickelt sich ein neuer Handlungsraum und eine neue Form von Selbstverantwortung.

In unserem Kontext bedeutet das, dass wir zuerst überhaupt einmal erkennen sollten, dass wir Angst haben. Menschen, die es nicht gewohnt sind, sich selbst zu reflektieren, können nicht automatisch erkennen, dass beispielsweise hinter ihrem permanenten Ärger oder hoher Nervosität im Grunde genommen Angst steckt. Diese Erkenntnis eröffnet einen neuen Spielraum. Dann kann man sich fragen:  "Was ist das Schlimmste, das in meinen Augen passieren könnte?" Hierbei geht es nicht darum, die erste Antwort zu nehmen, die da kommt, sondern weiter in die Tiefe zu forschen: „Ich habe Angst davor, meinen Job zu verlieren“. „Was passiert dann, wenn Du Deinen Job verloren hast?“
„Dann verdiene ich kein Geld mehr.“ „Was ist, wenn Du kein Geld mehr verdienst.“ etc.

Erst wenn wir beim Kernthema angelangt sind, kann die innere Dystopie in eine Utopie verwandelt werden. Denn oftmals wird klar, dass die Angst, gar keinen Realitätsbezug hat. Und letztlich haben wir auch eine wertvolle Ressource, die wir dann nützen können – denn aus der Angst entsteht hohe Kreativität und ein starkes Drängen nach Lösungen. 

Im Grunde genommen ist die Angst, so wie alle anderen Grundgefühle auch, ein positives Gefühl. Das Gefühl der Angst gibt uns nämlich die Kraft, uns mit Situationen auseinander zu setzen, die wir „furchtbar“ finden. Durch die Angst werden wir kreativ, neue Dinge auszuprobieren und das alte Fahrwasser zu verlassen, um eine neue Situation zu bewältigen.

Die Lösung wäre also, die Angst als einen kreativen Begleiter anzuerkennen, der uns die Kraft gibt, neue Wege zu beschreiten und über uns selbst hinaus zu wachsen. 

Dazu müssen wir uns jedoch mit ihr auseinandersetzen, Selbstreflexion zulassen und unserer Angst auf den Grund gehen. 


Falls dies alleine nicht gelingt, lassen Sie sich durch einen guten Coach helfen!
Wir stehen gerne für Sie zur Verfügung und freuen uns auf Ihren Kontakt.